Himmels-Tiere

Himmels-Tiere

Sumi der freundlichste Hund der Erde

Sumi der freundlichste Hund der Erde, die pure Lebensfreude, kein Schneesturm, kein Matsch, kein Wetter konnte seine Freude trüben. Machte ich die Augen morgens auf, stand Sumi neben mir mit 200% Lebensenergie und schien zu fragen, was geht? Ich bin da, los geht! Was liegst du hier noch rum – da draußen ist das Leben – lass uns rennen, um nichts zu verpassen.

Ich durfte von ihm die Freude lernen, pure Freude über alles da draußen ein Hund mit einem fetten Dauergrinsen im Gesicht und dem federleichtesten Düsegalopp, den ihr euch nur vorstellen könnt, so leicht, dass er schon zu Lebzeiten den Hauch des luftigen Himmels vermittelte – keiner konnte so leicht flitzen, wie er, wie eine Wolke…
…eine sehr schnelle Wolke, nahe der Lichtgeschwindigkeit.

Und in diesem Lauf ging er auch von uns:
Am Dienstag ist unser wundervoller Sumi bei einem seiner rasanten Streifzüge hinter seinen geliebten Rehen her geflizzt. Der Karabiner am Geschirr hatte sich beim Spaziergang gelöst und Sumi ist daraufhin mit einer Bahn kollidiert. Offensichtlich hat er sofort seinen physischen Körper verlassen müssen.

Ja unser Sumi war der Draufgänger in unserer Truppe (wenn Draufgänger steigerungsfähig ist – dann war das Sumi). Als schwächster im Wurf eroberte er schon in der Krabbelkiste die ersten Herzen er wurde zum Kinderstar Der hellste, der lustigste, der Herzensbrecher Sumi. Ein Charmeur, auf seiner Ebene ein wahrer König, liegend stolz und majestetisch. Sich seiner Selbst immer sehr bewusst und über jeden Tadel und Meckerer absolut erhaben – ihn kann man ja nicht meinen, weil er ist perfekt in allem was er tut. Und das war er auch – immer 200 Prozent, immer dabei, er hätte für jeden zu jeder Zeit alles gegeben und tat dies auch immer.

Ich tat mich mit ihm anfänglich sehr schwer, weil diese unbändige Energie und sein ganzes Wesen ich erst verstehen lernen musste und ich erst vor einiger Zeit erkennen durfte, warum wieso weshalb er ist wie er ist und wie er tickt. Dabei half mir dieses Video von der Maja Nowack unglaublich (https://www.youtube.com/watch?v=tTqSUuYGkng).
Sie beschreibt diesen Typ so treffend und unser Sumi brachte zu dieser Typbeschreibung noch eigene Seelen- oder Charaktereigenschaften dazu, die ihn so einmalig machten.
Das königlich strahlende, von unglaublicher Sanftheit und eine schier unglaubliche Geduld mit Kindern – nie könnte er diesen kleinen Menschen irgendetwas übel nehmen (das können nicht viele Tiere so verstehen wie er). Der geborene Therapiehund für uns alle. Gerade in der letzten Zeit durfte ich dieses strahlende Wesen sehen und wir haben uns miteinander so schön eingeschwungen, dass er plötzlich für
mich ganz leicht zu lesen war.

Und dann sah ich ihn und seinen ganzen Glanz und Sumi dachte vielleicht: Wenn die Party am schönsten ist – dann gehe ich – alles erreicht und Tschüss.

Wenn gleich ich gern noch andere Begegnungs- und Kommunikationsebenen mit ihm erreicht hätte – so wie die Maja – also meine Party mit ihm hätte noch sehr viel länger sein müssen, um zu lernen….

ich weiß, dass viele vermutlich sich jetzt denken: man kann sich auch alles schön reden – ja vielleicht – doch ich weiß was ich fühle und es fühlt sich für mich an als hätte ich 10 Hunde verloren.
So ein Loch ist durch Sumi in die Gruppe und in die Kinderherzen gerissen. Die
sichtbare Freude wurde herausgerissen – warum?
Hätten wir ihn mit 5 Leinen besser sichern müssen? Hätten wir ihn lieber gleich nicht mehr vom Hof lassen dürfen? Sumi? Er wäre gestorben für jeden Lauf im Flug und in Freiheit…

Und was können wir von Sumi lernen? Untrübbare Freude in jeder Situation. Das Leben ist ein Geschenk – nutze jede Sekunde, riskier auch mal was und der Tod ist nicht das Ende.
Alles ist immer mit allem verbunden und wir und auch die Kinder können ihn immer noch spüren und vielleicht gelingt es uns allen gemeinsam nun die Freude, die Sumifreude, in uns zu finden und ihn immer zu spüren und uns immer mit ihm zu verbinden, denn in Wahrheit sind wir längst mit allem verbunden – wir wissen oder spüren es nur nicht mehr oder noch nicht…

Wir brauchen nicht alle einer Meinung zu sein – es wird Zeit, dass wir ein gemeinsames Ziel haben und dann einfach mal los legen und an diesem Ziel gemeinsam arbeiten in Freude und gegenseitiger Stärkung.

Djamal unser kleiner weißer Pegasus

Djamal unser kleiner weißer Pegasus, der Kinderstar unter unseren Pferden.
Er hatte mit 22 noch nicht das Alter indem man sterben muss und doch ist er ganz natürlich gestorben er hat die letzten 4 Wochen immer weniger gefressen, die Kraft wurde schwächer er war so sanft und so so süß, dass ich ihn am liebsten unter den Arm genommen und nie wieder losgelassen hätte. 2 Tage vor seinem Tod hat er dann das Essen ganz eingestellt.

Wir haben natürlich alles versucht. Eingeweichte Heucops vor 4 Wochen. Hat er erst gefressen – 3 Tage lang, dann auch davon immer weniger. Er hatte ständig 5 Eimer stehen. Eingeweichter Hafer, eingeweichte Gerste, Sonnenblumenkerne und Masch. Die Woche vor seinem Tod hatte er mehrere Tage eine Birnenphase – die süßen weichen Früchte hat er nochmal weggeschlappert. Eine wahre Freude – Djamali und ich aßen Birnen um die Wette.
2 Tage vor seinem Tod hat er dann das Essen ganz eingestellt und am letzten Tag hat er auch nichts mehr gesoffen. Er hatte sich die ganze Nacht wacker auf seinen Beinen gehalten und ist dann mit der Herde noch einmal bis auf die Koppel raus gelaufen. Als ich dann mittags kam – da lag er. Er hatte so so klare Augen, dass wir alle dachten, er will nicht sterben.
Wie ich heute weiß ist das wohl so beim sterben –  die Augen werden so klar wie bei Babys, kristallklar…
Vielleicht weil die Seele nicht aus dem Po kriecht sondern sich die Energie im Kopf sammelt
bevor sie geht?

Ich habe ihn gebeten noch einmal mit rein zu kommen – ich wollte ihn auf unserem Grundstück haben. Und er tat mir den Gefallen. Mit unserer Hilfe, einer Tragedecke unter dem Bauch und 4 Mann an vier Ecken haben wir ihn mit seiner letzten Kraft bis unter unsere Birke, auf der Wiese
direkt vor dem Tor bekommen. Da ging dann nix mehr und ich dachte wegen seiner klaren Augen immer noch, wir entgiften ihn und dann peppeln wir ihn wieder auf. Ja der Kopf redet immer bis zuletzt Quatsch mit Soße. Hatte ich doch gleich früh morgens gefühlt, dass er stirbt – ich hatte ein so flaues Gefühl wie bei unserem verstorbenen Hund vor 2 Jahren So zwischen frisch verliebt und unendlich traurig – aber bis zuletzt sabbelt der Kopf dagegen – die Hoffnung stirbt eben zuletzt.

Mit dem letzten Sonnenstrahl an diesem Sonntag ging unser Djamali unter vielen streichelnden Kinderhänden, vielen Tränen und Küssen. Als er das letzte mal ausgeatmet hatte, fingen alle 6 Hunde an zu heulen wie die Wölfe…
Unglaublich magisch – die Tiere spüren so so viel mehr als wir.

Wir brachten ihn auf unseren Sandplatz. Die Kinder hatten Montag schulfrei von ihren Eltern bekommen und wuschen seine Mähne, seinen Schweif, kämmten ihn, legten ein weißes Baumwolltuch über ihn und
stellten abends Kerzen rings um ihn herum – alle waren plötzlich da. Der Hof lebte wie nie zuvor – es war so so friedlich wie Antje und ich uns unseren Hof immer gewünscht haben…
Das Abschiedsgeschenk von Djamali: und es geht doch und zwar in Sekunden.

Ein totes Pferd liegt 3 Tage auf unserem Platz und genau diese 3 Tage erlebten wir Menschsein, ein Miteinander… …Unendlich schön und der Beweis, dass wir es können. Nur dürfen wir das ohne totes Tier auch hinbekommen. Jeder durfte so sein wie er war, keiner schimpfte oder meckerte, alle wahren traurig und unglaublich friedlich zugleich.

In Liebe für unsere Himmelstiere, die uns wiedereinmal den Weg weisen.